– not so great english version by babelfish –
13 Fragen, die mir die Kleine Zeitung stellte:
1. Warum bist du nach Amerika ausgewandert?
Mein erster Aufenthalt in Amerika war im Jahr 2000. Im Sommer arbeitete ich dort in einem der Amerikanischen Sommer-Camps (Camp Hillcroft), im Staat New York. Am ersten Wochenende, bin ich bereits in Cambridge, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) gewesen um mir begeistert die Universitaet anzusehen. 2001 arbeitete ich wieder im selben Camp, fuer zwei Monate und im dritten Monat sah ich mir dann einige Univerisaeten im Staat New York an, darunter auch die Syracuse University. Diese war eine Partneruniversitaet der Montanuniversitaet Leoben, an der ich zu dieser Zeit in Oesterreich studierte. 2002 besuchte ich die Universitaet von Syracuse, in New York, fuer ein Semester. In dieser Zeit bestaetigte sich fuer mich, dass ich laengere Zeit in Amerika studieren sowie auch leben wollte.
2. Wann bist du nach Amerika ausgewandert?
Nach meinem Aufenthalt in Syracuse war ich erpicht meine Zeit in Leoben so gut wie moeglich zu nuetzen und ich schloss mein Studium zwei Jahre spaeter ab und erhielt den Rektor Platzer Ring als Auszeichnung fuer meine Studienergebnisse. Im Herbst 2004, zog ich dann nach Amerika, nach Cambridge, in Massachusetts.
3. Gab es am Anfang Schwierigkeiten oder Probleme, als du nach Amerika gekommen ist?
Schwierigkeiten hatte ich eigentlich nur bei meiner allerersten Ankunft in Amerika, im Jahr 2000. Ich kam am Flughafen in New York City an und musste den Bus in die Stadt nehmen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich aber nicht, dass der Bus mit „Manhattan“ angeschrieben war und ich wartete vergeblich auf den „New York City“ Bus. Die Situation klaerte sich aber recht schnell.
4. Was machst du in Amerika (Beruf)?
Ich arbeite als Doktorant am MIT im Werkstoffwissenschaft Department. Mein Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen MIT und der Autofirma FORD. Neben meiner Doktorarbeit arbeite ich als Tutor fuer eine Wirtschaftsvorlesung (iteams). Zur Zeit arbeite ich auch in einem MIT Team, dass sich mit dem Bau eines Weltraum-Liftes fuer die NASA beschaeftigt.
Utah, Weltraum-Lift Wettbewerb. Ich halte ein selbstgebautes Weltraum-Lift Kabel (100% Carbon Nanotubes) im Wert von $50.000 in der Hand.
In meiner Freizeit arbeite ich weiters an mehreren Projekten, die am MIT gestartet wurden und in Oesterreich fortgesetzt werden.
5. Wie sieht ein ganz normaler Arbeitstag bei dir aus?
Ich arbeite sieben Tage die Woche, das ist so ueblich am MIT. Ich stehe mit dem Sonnenaufgang auf und trainiere zuerst einmal. Dann spaziere ich in 15 Minuten zur Universitaeten, was ein Vergnuegen ist, da ich zur Zeit sehr nahe an der Universitaet wohne, im Gegensatz zu vor einem Jahr, wo ich ungefaehr eine Stunde unterwegs war. Im Buero angekommen, fruehstuecke ich, lese meine Emails und arbeite zuerst fuer kurze Zeit an meinen Projekten 2fast4u (Hochgeschwindigkeits-Photographie) und Redwired (ein soziales Netzwerk fuer Oesterreich), aufgrund des Zeitunterschiedes zwischen Amerika und Oesterreich.
Dann begebe ich mich fuer drei Stunden in die Werkstoffwissenschaften Bibliothek, wo ich in Ruhe an meiner Doktorarbeit arbeite. Zu Mittag, gehe ich eines der guten Restaurants (siehe auch Meine Top 10 Restaurants in und um Boston) um den Campus, mit meinen Kollegen. Danach, mache eine Pause von einer Stunde, in der ich wieder meine Emails lese und an meinen auswaertigen Projekten arbeite. Im Winter bin ich dann normalerweise bis Sonnenuntergang bei der Arbeit, im Sommer nur ungefaehr bis 6 Uhr.
6. Was machst du nach der Arbeit gerne (Hobbies)?
Nach der Arbeit gehe ich zwei bis dreimal die Woche klettern, weiters erkundige ich gerne die Umgebung von Boston und spaziere aber auch gern nach Boston um dort zu lesen.
Climbing at Quincy Quarries, South of Boston.
An den uebrigen Tagen bleibe ich im Buero und arbeite weiterhin an meinen Projekten oder lese im Internet, meistens bis spaet in die Nacht. Danach gehe ich nach Hause, wobei ich dort keinen Fernseher oder Internet besitze und nur noch ein Buch oder ein Magazin lese.
7. Welches ist dein witzigstes Erlebnis bis jetzt in Amerika?
Das war mit Sicherheit der Besuch des Dalai Lama, am MIT. Der Dalai Lama ist eine unglaubliche Persoehnlichkeit, ueber allen Dingen stehend, ruhig und unglaublich glaubwuerdig. Der Dalai Lama nahm Platz nachdem er mit tosendem Applaus vom Publikum begruesst wurde. Ein Sprecher des MIT hielt eine wuerdige Rede, der Dalai Lama jedoch war nur gering aufmerksam und begann ploetzlich seine Schuhe auszuziehen. Mit dem Hinterkopf zum Publikum zog er langsam seine Schuhe aus, waerend der Redner mit seiner Ansprache fortsetzte. Die Praesentation des Dalai Lama war weiterhin unglaublich locker, weise und unterhaltsam. Ein Erlebnis, dass ich nie vergessen werde.
8. Vermisst du etwas von Kärnten (Natur, Menschen, Essen)?
Ich vermisse immer vieles aus Kaernten darunter vor allem meine Freunde und Familie, aber auch die Berge und natuerlich das Essen. Wenn ich hier tolle Berge geniesen will, muss ich zuerst drei Stunden mit dem Auto in den Norden fahren (New Hampshire, Vermont,…). Allerdings kann ich am MIT, im Sommer, jeden Tag, am Charles River segeln, was wiederum auch nicht so schlecht ist. Man kann sicher sagen, dass man in Amerika eigentlich alles finden kann (ausser vielleicht Oesterreichisches Essen), man muss nur die notwendige Anzahl an Stunden im Auto oder Flugzeug verbringen. Dies ist auch eine typisch amerikanische Angewohnheit, Distanzen in Stunden und nicht in km anzugeben.
9. Kommst du auch hin und wieder nach Kärnten?
Aufgrund meiner vielzaehligen Projekte in Zusammenarbeit mit Oesterreich, sowie meiner Firma iPressl habe ich in letzter Zeit alle vier Monate bis zu drei Wochen, im Schnitt, in Oesterreich verbracht.
10. Wie würdest du deinen Wohnort in Amerika beschreiben?
Ich wohne in Cambridge bin aber wirklich nur 25 Minuten zu Fuss von Boston entfernt, was ich somit auch zu meiner Heimatstadt zaehle. Boston ist eine aeusserst jugendliche Stadt, aufgrund der vielen Universitaeten in dessen Naehe. Es gibt Restaurants aus jeder Ecke der Welt, tolle Museen, einen Hafen und einen grossen Fluss der zwischen Cambridge und Boston fliesst. Boston ist nicht nur eine der aeltesten Staedte Amerikas, sondern auch die Stadt mit der ersten U-Bahn in Amerika, sowie dem ersten Marathon. Viele Leute joggen hier und es ist fast unmoeglich keinen Laeufer zu sehen, wenn man durch die Strassen faehrt. Boston ist auch eine Arbeitsstadt. Man sagt, dass die Leute hierher kommen um Karriere zu machen. Aerzte, zum Beispiel, arbeiten 100 Stunden pro Woche und wie gesagt es ist ueblich auch am Wochenende zu arbeiten.
11. Wie würdest du das Leben in Amerika beschreiben?
Ich wuerde sagen, dass mein Leben hier sehr bescheiden ist und ich sehr viel arbeite, obwohl ich hier als Student bezeichnet werde, auch wenn ich bereits einen Titel habe. Mein Doktorats-Betreuer laesst mich meine Arbeit und Leben vollkommen selbst einteilen, aber trotzdem arbeite ich beinahe zu jeder Zeit. Dies ist bestimmt auch darauf zurueckzufuehren, dass einem Studenten/in am MIT soviele Moeglichkeiten geboten werden um sein/ihr Potential wirklich voll auszuschoepfen. Trotzdem sehe ich immer auf zu den Undergraduates hier, die bereits in ihren jungen Jahren manchmal ohne zu schlafen, mehrere Tage durcharbeiten, weil sie sich wieder einmal vollkommen mit Arbeit ueberladen haben.
12. Wo und wie lebst du in Amerika?
Ich wohne in einer Zwei-Schlafzimmer Wohnung, in einem typisch amerikanischen Stadthaus, in East-Cambridge und das ist 15 Minuten, zu Fuss, nord-oestlich vom Campus des MIT. 15 Minuten weiter suedlich vom MIT, auf der anderen Seite des Charles River, liegt dann auch schon Boston.
13. Gibt es Nachteile, die dir vielleicht erst jetzt aufgefallen sind?
Ich wuerde sagen ich habe eigentlich ein gutes Los gezogen, denn ich kann hier arbeiten wie nirgends anders und habe doch die Moeglichkeit ab und zu nach Oesterreich zu reisen. Natuerlich laesst die Lebensqualitaet, bei einem vergleichbaren Preisniveau mit Oesterreich, hier zu Wuenschen uebrig, aber zum Schlafen benoetigt man keine allzu hohen Standard. Wenn man genug Geld besitzt, kann man hier alles besitzen und machen und als Tutor am MIT werde ich auch nicht so schlecht bezahlt. Naja, ich sehe schon ich tue mir schwer mit dieser Frage, da ich zu optimistisch bin und ueber die Politik, Energiehandhabung und die Autos in Amerika brauche ich sowieso nicht sprechen, davon hoeren wir in Oesterreich ja wohl genug…
Habt ihr Fragen/Kommentare um die Liste zu erweitern? – Bin gespannt! Bis bald! Gruss,
Daniel
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